Was ist das Mikrobiom der Haut und warum ist es wichtig?
Das Mikrobiom der Haut setzt sich aus Millionen von Bakterien, Pilzen, Viren und anderen Mikroben zusammen. Es ist ein komplexes und vielfältiges Ökosystem, das ein gesundes Gleichgewicht benötigt, um die Vielfalt der Mikroorganismen und ihre Umgebung zu erhalten.
Es dient dabei vor allem dem Schutz vor Krankheitserregern, die Haut und Gesundheit des Menschen beeinträchtigen können und hilft dabei, die Auswirkungen von Verletzungen und Infektionen zu mindern. Bei Säuglingen spielt die Erhaltung und Förderung der natürlichen Entwicklung ihres Hautmikrobioms eine wichtige Rolle bei der Unterstützung ihrer langfristigen Gesundheit.
Häufige Störfaktoren für das Mikrobiom der Haut
Es gibt eine Reihe von internen und externen Faktoren, die das Hautmikrobiom beeinflussen oder stören können; einige davon sind1 :
Alter - Die Zusammensetzung des Hautmikrobioms entwickelt sich vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter weiter, sodass sich das gesunde pädiatrische Hautmikrobiom deutlich von dem des Erwachsenen unterscheidet.2 Die Haut von Säuglingen sollte besonders behutsam gepflegt werden, da sich das Mikrobiom der Säuglingshaut in den ersten 12 Monaten in einer kritischen Entwicklungsphase befindet.
Hygiene - Die häufige Verwendung von Seife oder anderen Antiseptika zur Händedesinfektion kann die Hautoberfläche schädigen und ihre Schutzfunktion verringern.1 Um eine Störung des Hautmikrobioms zu vermeiden, sollten Sie Hygieneprodukte mit reinen und wenigen Inhaltsstoffen verwenden.
Kosmetika - Wirkstoffe in Kosmetika können das Wachstum bestimmter Mikroorganismen fördern oder verringern, je nachdem, welche Funktion das Produkt erfüllen soll.1 Bestimmte Inhaltsstoffe oder die häufige Verwendung vieler Körperpflegeprodukte können das Mikrobiom der Haut negativ beeinflussen, indem sie das Gleichgewicht stören. Die Verwendung von Produkten mit reinen und wenigen Inhaltsstoffen kann dazu beitragen, dass das entwickelnde Hautmikrobiom nicht gestört wird.
Exposition gegenüber UV-Strahlung – Wenn Haut übermäßiger UV-Strahlung ausgesetzt ist, kann das Wachstum bestimmter Arten von Bakterien auf den Hautzellen zerstört oder gehemmt werden.1
Lebensumfeld – Auch der Wohnort kann sich auf das Mikrobiom der Haut auswirken, da es Unterschiede im regelmäßigen Kontakt mit Mikroorganismen aus der Erde, von Pflanzen, dem Wasser, von Tieren oder anderen Menschen gibt.1 Dies gilt insbesondere für Säuglinge, bei denen Mikrorganismen in ihrer täglichen Umgebung das sich entwickelnde Mikrobiom mit beeinflussen können.
Hautmikrobiom bei Säuglingen
Säuglinge haben noch eine besonders empfindliche und verletzliche Haut. In den ersten 12 Lebensmonaten eines Babys entwickelt sich die Haut weiter und die Barriere- und Schutzfunktion der Epidermis, der äußersten Schicht der Haut, nimmt allmählich zu. Im Alter von 12 Monaten ist die Hautbarriere ausgereift und die Wasseraufnahmefunktion der Haut optimiert3, so dass sie nicht mehr so viel Feuchtigkeit verliert.
Dabei gibt es verschiedene Faktoren im Leben von Säuglingen, die ihr Hautmikrobiom beeinflussen können. Dazu gehören die Art der Fütterung (z. B. Muttermilch, Säuglingsnahrung), die Ernährung der Mutter, wenn sie stillt, sowie Oberflächen in der Umgebung, mit denen sie in Kontakt kommen.
Die Auswirkungen einer Störung des Hautmikrobioms
Wenn das Mikrobiom der Haut vom normalen "gesunden" Mikrobiom abweicht, tritt eine Dysbiose auf. Das Gleichgewicht der Bakterien wird gestört, was zu unerwünschten Hautzuständen führt. Dies kann zu einem Verlust der nützlichen Bakterien führen, die die natürlichen Prozesse und Funktionen des Körpers unterstützen, oder zu einer Überwucherung einer einzigen Bakterienart, die zu Infektionen führen kann. Störungen des Hautmikrobioms treten auch häufig bei Hautkrankheiten wie atopischer Dermatitis, Psoriasis und Rosazea auf.4
Die ersten Lebensmonate sind ein wichtiger Zeitraum für die Etablierung des Mikrobioms und seiner Immunreaktion, da diese langfristige Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit eines Kindes haben können. Störungen der Hautbarrierefunktion können Säuglinge für lokale und systemische Immundysregulationen wie Ekzeme, Lebensmittelallergien, Asthma und potenziell andere entzündliche Erkrankungen prädisponieren.4 Das Verständnis der Faktoren, die das Mikrobiom der Säuglingshaut in dieser Zeit beeinflussen können, könnte zu potenziellen Zielen für die Prävention von Krankheiten führen.
Mit den Eltern über Möglichkeiten zum Schutz des Hautmikrobioms des Säuglings sprechen
Viele Eltern sind sich der einzigartigen Zusammensetzung und der Bedürfnisse des Hautmikrobioms ihres Säuglings nicht bewusst. Fachkräfte im Gesundheitswesen können Eltern über die Bedeutung des Hautmikrobioms von Säuglingen aufklären und mit ihnen über einfache Tipps sprechen, die es erleichtern, die empfindliche Haut ihres Kindes zu verstehen und zu pflegen, zum Beispiel:
Die Verwendung von Produkten mit besonders wenigen Inhaltsstoffen, um die Störung des Hautmikrobioms ihres Kindes zu minimieren,5 sowie Aufklärung darüber, dass eine übermäßige oder zu starke Verwendung von Konservierungsstoffen in Körperpflegeprodukten die notwendigen Mikroben im Hautmikrobiom zerstören kann.
Das häufige Wechseln verschmutzter Windeln, um die Ansammlung schädlicher Bakterien aus Fäkalien oder Urin auf der Haut zu vermeiden, die das Hautmikrobiom beeinträchtigen und zu Windelausschlag oder anderen Erkrankungen führen können.