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Eine Mutter stillt ihr neugeborenes Baby
Kindererziehung

Abstillen: Wann kann man das Baby entwöhnen?

4 minutes

27/03/2024

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Müttern, ihr Baby für die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen. Das Stillen hat verschiedene Vorteile für das Kind, selbst wenn dies nur für einen kurzen Zeitraum geschieht. Die ersten Tage nach der Geburt erzeugt die Brust Kolostrum, auch Erstmilch genannt, die viele lebenswichtige Inhaltsstoffe enthält. Dazu gehören unter anderem Stoffe, die das Immunsystem stärken.

Normalerweise kannst du ab dem sechsten Monat damit anfangen, deinem Baby neben dem Stillen auch feste Nahrung zu geben. Wann du ganz mit dem Stillen aufhörst, hängt von dir und deinem Baby ab. Die genauen Details, wann und wie du am besten abstillst, erfährst du in diesem Artikel.

  • Das erwartet dich im Detail:

  • Entwöhnung: Warum hört man mit dem Stillen auf?

  • Wie und wann kann man ein Baby am besten entwöhnen?

  • Vor dem sechsten Monat mit dem Stillen aufhören

  • Nach dem sechsten Monat mit dem Stillen aufhören

  • Häufig gestellte Fragen

Entwöhnung: Warum hört man mit dem Stillen auf?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Mütter mit dem Stillen aufhören. Das kann mit dem Alter des Kindes zusammenhängen, aber auch mit persönlichen und gesundheitlichen Gründen:

  • Rückkehr in den Beruf: Auch wenn du nach dem Mutterschutz (minimal acht Wochen nach der Geburt) oder der Elternzeit (Freistellung bis zu drei Jahre1) zur Arbeit zurückkehrst, musst du nicht mit dem Stillen aufhören. Dein Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, dir Zeit zum Stillen oder Abpumpen zu geben, sodass du dein Baby auch nach der Rückkehr in den Beruf mit Muttermilch versorgen kannst.

  • Medikamente: Stillst du und musst gesundheitsbedingt Medikamente einnehmen, dann solltest du dies immer mit deiner Ärztin oder deinem Arzt abklären. Normalerweise muss man wegen Medikamenten das Stillen nicht beenden, da es für die meisten Medikamente eine Alternative gibt, die beim Stillen unbedenklich sind.

  • Sozialer oder familiärer Druck: Nicht jede Mutter bekommt die notwendige Unterstützung von der Familie oder Freunden. Immer wieder kommt es vor, dass Frauen sich negativen Kommentaren ausgesetzt werden, wenn sie in der Öffentlichkeit stillen – selbst, wenn sie die Brust und das Baby mit einem Tuch abdecken. Das kann frustrieren und isolieren. Wenn du das Gefühl hast, dass dir Unterstützung fehlt, dann solltest du dir bei deiner Hebamme, Stillberaterin oder deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt Rat holen.

  • Milchstau, schmerzhafte Brüste und Entzündungen: Gerade zu Beginn der Stillzeit kann es zu einem Milchstau und damit verbundenen Schmerzen in der Brust kommen. Auch können während des Stillens Entzündungen an der Brust auftreten. Ist das der Fall, dann solltest du mit deiner Hebamme und deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen besprechen, was dagegen hilft. Mit dem Stillen musst du aber normalerweise nicht aufhören.2

  • Ernste Erkrankungen: In einigen wenigen Fällen kann eine ernsthafte Erkrankung es notwendig machen, auf das Stillen zu verzichten. Dazu gehören beispielsweise HIV oder eine Krebsbehandlung mit Chemotherapie. Auch bei Herpes an der Brust oder den Brustwarzen sollte man auf das Stillen verzichten, bis dies vollkommen abgeheilt ist.

  • Mangelnder Saugreflex: Manche Babys tun sich anfangs schwer mit dem Saugreflex. Dann kann eine andere Anlegetechnik helfen. Die Stillberaterin oder Hebamme kann dir zeigen, wie das geht. Manchmal liegt der mangelnde Saugreflex auch an einer Fehlstellung im Mund des Babys, zum Beispiel an einem zu kurzen Zungenbändchen. Das lässt sich mit einem einfachen medizinischen Eingriff beheben. Sprich am besten mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin.2

Wie und wann kann man ein Baby am besten entwöhnen?

Den perfekten Zeitpunkt zum Abstillen gibt es nicht. Wann man mit der Entwöhnung beginnt, hängt ganz von den persönlichen Umständen und deinem Baby ab. Viele Mütter entschließen sich zu einem natürlichen Abstillen, das heißt sie beginnen damit, wenn das Baby das Interesse an der Brust verliert. Dabei ist es vollkommen normal, dass selbst Kleinkinder gelegentlich noch nach der Brust verlangen.

Wenn du dich aber früher zum Abstillen entschließt, weil es Probleme gibt oder es dich belastet, dann solltest du das ohne schlechtes Gewissen tun. Du kannst dazu immer mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin Rücksprache halten, um sicherzugehen, dass dein Baby alle notwendigen Nährstoffe bekommt.

Wie du beim Abstillen am besten vorgehst, hängt auch vom Alter des Babys ab.

Vor dem sechsten Monat mit dem Stillen aufhören

Wenn du vor dem sechsten Monat abstillen möchtest oder musst, solltest du zunächst eine Stillmahlzeit durch die Flasche ersetzen. Es kann helfen, wenn der Partner oder die Partnerin das Füttern übernimmt, denn Babys haben einen ausgeprägten Geruchssinn und können die Milch in der Brust riechen. Es kann also passieren, dass dein Baby die Flasche nicht nimmt und nach der Brust sucht, wenn du es fütterst.

Die langsame Umstellung von der Brust auf die Flasche ist nicht nur für das Baby wichtig, sondern auch für die Mutter. Der Körper muss sich nämlich daran gewöhnen, dass eine Stillmahlzeit wegfällt und dass er nun weniger Milch produzieren muss. Ist die Milchbildung zurückgegangen, kannst du nach und nach weitere Stillmahlzeiten durch die Flasche ersetzen. Gehe dabei ebenfalls langsam vor, damit sich dein Körper und dein Baby an das Abstillen gewöhnen können.

Nach dem sechsten Monat mit dem Stillen aufhören

Nach dem sechsten Monat entwöhnt man ein Baby am besten, indem man bei der Säuglingsernährung nach und nach Beikost einführt. Du wirst irgendwann feststellen, dass dein Baby Interesse an fester Nahrung zeigt – zum Beispiel beim gemeinsamen Essen am Tisch. Es ist weniger an der Brust interessiert, bricht beim Stillen mittendrin ab oder trinkt nicht richtig.

Grundsätzlich gibt es beim Abstillen zwei Wege: das vom Baby geführte, natürliche Abstillen und die Entwöhnung zu einem festen Zeitpunkt:

  • Natürliches Abstillen: Dabei lässt man das Baby entscheiden, wann es auf feste Nahrung umsteigen möchte. Man bietet dem Kind am besten verschiedene Speisen zur Auswahl und lässt es entscheiden, was es probieren möchte. Du solltest dein Kind selbst nach geeigneten Lebensmitteln greifen lassen, sodass es sich selbst füttern kann.

  • Abstillen zu einem festen Zeitpunkt: Hier übernimmt die Mutter die Entscheidung, wann es Zeit zum Abstillen ist, und ersetzt die Brust nach und nach durch die Flasche und Babybrei. Ab dem sechsten Monat kannst du beispielsweise Gemüsebrei oder Getreide-Vollmilchbrei zufüttern. Später kann dann auch Obst dazu kommen.

Du bist dir unsicher, welche die geeignete Babynahrung ist? Sprich am besten mit deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt. Auch eine Hebamme kann helfen.

Ein Baby isst Gemüse mit den Fingern

Häufig gestellte Fragen

Kann ich weiter stillen, wenn ich versuche, wieder schwanger zu werden?

Auch wer stillt, kann schwanger werden. Der Verhütungsschutz ist relativ hoch, wenn du innerhalb von 24 Stunden mindestens sechsmal stillst, nicht zufütterst und seit der Schwangerschaft noch keine Regelblutung hattest. Das hängt mit dem Hormon Prolaktin zusammen, dass für die Milchbildung notwendig ist, aber auch den Eisprung hemmt. Hast du längere Stillpause oder fütterst Beikost, dann sinkt das Prolaktin und somit auch der Schutz vor einer Schwangerschaft. Planst du eine erneute Schwangerschaft und stillst, dann halte am besten Rücksprache mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin.3

Was passiert, wenn ich plötzlich mit dem Stillen aufhören muss?

Wenn du beispielsweise gesundheitsbedingt plötzlich mit dem Stillen aufhören musst, solltest du dir Rat bei deiner Ärztin, deinem Arzt oder deiner Hebamme holen. Es kann in einigen Fällen zu Brustdrüsenschwellungen und verstopften Milchkanälen kommen. Dies lässt sich aber mit Abpumpen vermeiden. Auch kann es für Mutter und Kind emotional schwierig sein. Nimm dein Baby also weiterhin regelmäßig in den Arm, um das Gefühl von Nähe aufrechtzuerhalten.

Was passiert beim Abstillen im Körper?

Der Körper muss sich daran gewöhnen, dass du das Stillen reduzierst. Es kann vorkommen, dass du zunächst noch zu viel Milch produzierst. Einlagen im Still-BH können helfen, sollte aus der Brust Milch austreten. Auch kann es manchmal zu einem schmerzhaften Milchstau kommen, in dem Fall solltest du dir ärztlichen Rat holen. Grundsätzlich gilt: Gewöhne dich und dein Baby langsam an das Abstillen.

Dieser Artikel wurde auf Basis medizinischer Informationen unter anderem vom Bundesministerium der Gesundheit geschrieben.

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