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Mutter hält ihr Baby
Kindererziehung

Unstimmigkeiten unter Eltern: So arbeitet man als Team.

6 Minuten

10/12/2018

Ein gemeinsames Kind ist eines der aufregendsten Ereignisse überhaupt. Es verändert unser Leben grundlegend und schweißt ein Paar richtig zusammen. Gleichzeitig ist es eine der größten Herausforderungen.

Die üblichen Geschichten über zu wenig Schlaf, zu wenig Zeit miteinander und Unstimmigkeiten über die Verteilung der Hausarbeit klingen gewöhnlich nicht besonders spektakulär. Sobald du das Ganze aber selbst kennenlernst, wirst du schnell feststellen, wie viel diese Situation auch der stabilsten Partnerschaft abverlangen kann.

Da nützen auch die Darstellungen der ach-so-perfekten Elternschaft in den sozialen Netzwerken nichts. Solche Heile-Welt-Fantasien vermitteln uns nur das Gefühl, die Einzigen zu sein, die sich über die Frage in die Haare kriegen, wer den Müll rausbringt, während beim gesamten Rest der Welt selbstverständlich nur eitel Sonnenschein herrscht. Hinter den Kulissen aber sieht die Realität ganz anders aus. Schon ein bisschen beruhigend, nicht wahr?

Streit zwischen Mutter und Vater ist einfach nur normal

Wichtig ist, niemals zu vergessen, dass kleine Reibereien in der Babyzeit nicht automatisch bedeuten, dass ihr ein schlechtes Paar oder gar schlechte Eltern seid. Es ist die reine Ausnahme, wenn es nicht zu Unstimmigkeiten kommt, nicht die Regel. Urplötzlich trägst du zentnerweise Verantwortung auf den Schultern. Da ist es kein Wunder, dass sich bei solchen Belastungen auch die Dynamik selbst der stabilsten Beziehung ein wenig verbiegt.

Wir haben mit drei Eltern darüber gesprochen, wie sie es durch diese harte Zeit geschafft haben und gestärkt daraus hervorgegangen sind.

Erkennt eure Unterschiede

"Wir sind ein wirklich starkes Paar und schon seit mehr als zehn Jahren zusammen. Wir wünschten uns beide unser Baby wie verrückt. Daher fielen wir aus allen Wolken, als wir bemerkten, wie sehr wir uns im ersten Jahr gestritten haben und mehr als einmal über einen Schlussstrich nachdachten."

"Beziehungsprobleme nach der Ankunft des Babys waren oft Thema bei unseren Geburtsvorbereitungskursen. Wir aber waren felsenfest davon überzeugt, dass so etwas bei uns völlig unmöglich wäre“, sinniert Jess, Mutter von Jackson, drei Jahre alt. „Wir sind ein wirklich starkes Paar und schon seit mehr als zehn Jahren zusammen. Wir wünschten uns beide unser Baby wie verrückt. Daher fielen wir aus allen Wolken, als wir bemerkten, wie sehr wir uns im ersten Jahr gestritten haben und mehr als einmal über einen Schlussstrich nachdachten“, erzählt sie weiter. „Jackson war schon etwa elf Monate alt, bis mir endlich auffiel, dass es unsere unterschiedliche Art und Weise der Kommunikation war, die die meisten Probleme verursachte. Ich trage mein Herz auf der Zunge, während mein Mann Tom mit seinen Gefühlen eher hinter dem Berg hält. Das war nie ein großes Problem bei uns, jetzt aber riss es uns förmlich entzwei. Ich hatte ständig etwas an ihm auszusetzen und er fühlte sich dadurch miserabel und wurde auch passiv-aggressiv. Es war so dermaßen traurig, dass wir beide diesen wunderbaren kleinen Menschen geschaffen hatten, den wir so sehr liebten, uns aber gegenseitig nicht mehr viel zu sagen hatten.

Als uns das endlich bewusst wurde, wurde alles gleich viel besser. Ich bemühte mich, allgemein ein bisschen ruhiger zu bleiben und erst einmal nachzudenken, bevor ich an Tom herummäkelte. Er lernte mit der Zeit, ein paar der Dinge auszusprechen, die ihm auf der Seele lagen, ohne dabei ständig befürchten zu müssen, mich damit erst so richtig auf die Palme zu bringen. Das allein wirkte natürlich noch nicht gleich über Nacht. Als Jackson knapp über ein Jahr alt war, kamen die Dinge jedoch wieder ins Lot und auch wenn es wie ein Klischee klingt, so würde ich dennoch sagen, dass wir daraus nur gestärkt hervorgegangen sind.“

"Das allein wirkte natürlich noch nicht gleich über Nacht. Als Jackson knapp über ein Jahr alt war, kamen die Dinge jedoch wieder ins Lot und auch wenn es wie ein Klischee klingt, so würde ich dennoch sagen, dass wir daraus nur gestärkt hervorgegangen sind."

Natürlich gibt es keine Wunderwaffe, wenn es um Beziehungen geht. Ich möchte aber durchaus behaupten, dass wir uns mittlerweile wie ein echtes Team fühlen.

Wettbewerb unter Eltern: Ihr seid keine Konkurrenten

Als Zoe noch ein Baby war, fiel im Radio das erste Mal der Begriff „Elternkonkurrenz“. Davon hatte ich noch nie zuvor etwas gehört. Trotzdem ging mir dabei sofort ein Licht auf“, erklärt Zoes Papa Javier.

"Meine Frau Christine und ich haben wirklich versucht, uns vom ersten Tag an gleichermaßen verantwortlich um unsere kleine Zoe zu kümmern. Da sich aber im Laufe der Zeit herausstellte, dass wir doch unterschiedliche Prioritäten hatten und anders an die Dinge herangingen, sind wir uns manchmal fast schon an den Hals gesprungen. Christine beschwerte sich darüber, dass ich mich nicht gut genug um die Hausarbeit kümmerte, wenn ich mit dem Baby dran war, was sie ziemlich unfair fand. Ihre Kritik fiel aber nicht gerade freundlich aus. Von meiner Seite habe ich nie Druck auf sie ausgeübt, noch mehr zu tun, wenn sie mit dem Baby allein war. Eher war es so, dass ich öfter mal nachfragte, wie es ihr ging und ob ich irgendwo helfen könne. Irgendwann erreichten wir dann den Punkt, an dem wir dem Anderen überhaupt nicht mehr zuhörten. Ich betonte, vernünftig abgewaschen zu haben und sie erzählte mir darauf, wie oft sie in der Nacht zum Stillen hatte aufstehen müssen. Als wir irgendwann erkannten, dass pures Konkurrenzdenken dahintersteckte, brachte uns das einen guten Schritt weiter. Wir verständigten uns darauf, uns mehr auf die positiven Leistungen des Anderen zu konzentrieren, statt ständig nach Dingen zu suchen, an denen wir herummäkeln konnten. Auch wenn ich das jetzt nicht als echte Wunderwaffe bei Beziehungen ansehe, kann ich dennoch guten Gewissens sagen, dass wir uns mittlerweile wie ein echtes Team fühlen.

Verändere deine Umgebung

'Es klingt so affig, wenn man sich über die Herausforderungen des Haushalts beschwert, aber dennoch kam es bei uns deswegen immer wieder zu Reibereien. Von vielen Freunden habe ich ebenfalls Vergleichbares gehört“, erzählt Katherine, Partnerin von Sian und Mutter des kleinen Lewis, vier Jahre alt. „Natürlich sollte man sich immer gemeinsam um den Haushalt kümmern; aber wenn beide arbeiten, kommt es früher oder später fast unweigerlich zu Streitereien um die Verteilung der Aufgaben. Das kann einen schon ganz schön fertig machen.

Bei uns hat es geholfen, so oft wie möglich aus dem Haus zu gehen. Dazu gehörten dann auch Abende, die nur Sian und mir gehörten. Wir sind gerne mal zu zweit essen oder ins Kino gegangen, aber auch Ausflüge zu dritt wirkten sich sehr positiv unsere Beziehung aus. Unserem kleinen Mann beim Wachsen zusehen, einfach ein bisschen Spaß haben, ohne sich in einen festen Zeitrahmen (wegen des Babysitters) pressen zu lassen, ohne an Rechnungen zu denken und einfach mal ein langes Wochenende genießen. Wir konnten richtig Freude und Zuversicht tanken und endlich mal die Seele baumeln lassen und uns einfach wohlfühlen.

Bei jeder Beziehung stellen sich früher oder später mal kleine Unstimmigkeiten ein, die sich fast immer in den Griff bekommen lassen. Falls es aber doch einmal so ernst werden sollte, dass ihr mit „Bordmitteln“ nicht mehr weiterkommt, könnt ihr auch darüber nachdenken, euch an einen Familientherapeuten zu wenden. Ihr wäret bestimmt nicht die Ersten. Sucht einfach online oder bittet einen Arzt oder Gesundheitsberater um ein paar Empfehlungen.

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