In diesem Artikel:
Was ist ein Geburtsplan und wie kann er dir helfen?
Wie erstellt man einen Geburtsplan?
Pläne für den Geburtspartner oder die Geburtspartnerin
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Geburtsplan und wie kann er dir helfen?
Ein Geburtsplan ist eine Art Checkliste, die deine Wünsche und Bedürfnisse für die Wehenphase, die Entbindung und für die schönen ersten Momente mit deinem Baby zusammenfasst. Seit den 80er Jahren1 dienen Geburtspläne als wertvolle Anleitung für die Entbindungshelfer/innen in der Klinik, die deinen Plan im Verlauf der Geburt nutzen, sodass du dich mit gutem Gewissen auf die Geburt konzentrieren kannst.
Dass die Hebamme dank eines Geburtsplans die Übersicht hat, ist nicht der einzige Vorteil: Durch die Erstellung eines Geburtsplans informierst du dich selbst über den Geburtsprozess und kannst dich mit den verschiedenen Schritten vertraut machen.
Wie sieht ein Geburtsplan aus?
Am besten erstellst du für deinen Geburtsplan kein langes Dokument, sondern eine übersichtliche Checkliste, die alle wichtigen Informationen auf einen Blick aufweist. Das Dokument sollte sich unter anderem mit den folgenden Themen befassen:
Was ist der gewünschte Geburtsort?
Wer darf bei der Geburt dabei sein?
Methode der Entbindung, z. B. Wassergeburt oder Gebärhocker.
Welche Medikamente sind für die Schmerzbehandlung bevorzugt?
Plan für eine vaginale Geburt oder einen Kaiserschnitt.
Wie geht es nach der Geburt weiter?
Ist es nötig einen Geburtsplan zu erstellen?
Es gibt keine festen Regeln für Geburtspläne. Jede Geburt ist individuell und ein Geburtsplan ist kein Muss. Es wird jedoch empfohlen, vorab mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sowie deinem Partner oder deiner Partnerin zu sprechen, wenn du auf einen Geburtsplan verzichten möchtest.
Wie erstellt man einen Geburtsplan
Für die Erstellung deines Geburtsplans gibt es keine konkrete Methode und es gibt viele Geburtsplan-Vorlagen, die du als Basis des Dokuments nutzen kannst. Wende dich vorab an deinen Arzt oder deine Ärztin, um Fragen bezüglich der angebotenen Optionen von deiner Klink zu besprechen. Dieser Hinweis gilt auch bei einer Entbindung in einem Geburtshaus oder, wenn du dich für eine Hausgeburt entschieden hast.
Bei der Erstellung deines Geburtsplans achte darauf, dass der Plan nicht zu viele Details enthält. In der Regel reicht es, wenn das Dokument nur zwei oder drei Seiten hat. Unten haben wir einige der häufigsten Themen für deinen Geburtsplan aufgelistet.
Allgemeine Informationen
Fange mit allgemeinen Informationen an, wie beispielsweise:
Dein vollständiger Name
Voraussichtlicher Entbindungstermin
Gewünschter Ort für die Entbindung
Wichtige Kontaktdaten, z.B. die deines Arztes oder deiner Ärztin, deiner Hebamme, deines Geburtspartners bzw. deiner Geburtspartnerin
Bestehende gesundheitliche Probleme
Bist du körperlich beeinträchtigt?
Art der Versicherung
Geburtsplan für die Wehenphase
Dein gewünschter Ort für die Wehenphase und kommende Geburt, z. B. im Bett, in einer Gebärwanne oder auf einem Geburtshocker.
Soll dein Geburtspartner oder deine Geburtspartnerin aktiv dabei sein (beispielsweise eine Massage geben) oder einfach in der Nähe sitzen?
Welche Atmosphäre ist für dich am besten? Musik, gedämpftes Licht oder möglichst viel Ruhe?
Art der Unterstützung deiner Hebamme
Schmerzlinderung
Es lohnt sich, in der Klinik schon vorab über die üblichsten Methoden für eine Schmerzlindering während des Geburtsprozesses zu sprechen.
Verzichtest du lieber auf Schmerzmittel?
Was ist deine Entscheidung bezüglich einer PDA (Periduralanästhesie)?
Sind alternative Methoden für die Schmerzlinderung besser? Beispielsweise Aromatherapie, Massagen, Homöopathie oder Akupunktur?
Welche Schmerzlinderung wird im Falle eines Kaiserschnitts bevorzugt?
Für die Geburt
Sollte die Begleitperson immer im Kreißsaal dabei sein?
Welche Geburtsposition bevorzugst du? Oder möchtest du dich lieber beraten lassen?
Erkläre, ob ein Kaiserschnitt für dich in Frage kommt und unter welchen Umständen
Falls ein Kaiserschnitt gewünscht oder notwendig ist, möchtest du sehen, wie dein Baby zur Welt kommt?
Dürfen andere Personen dabei sein? Beispielsweise Ärzte, Studierende oder anderes Klinikpersonal
Möchtest du mit einem Spiegel die Geburt verfolgen?
Nach der Geburt
Möchtest du, dass die Hebamme dein Baby zuerst auf deine Brust legt? Oder soll deine Begleitperson das Neugeborene in den Armen halten?
Hörst du gerne Ergebnisse von jeder Untersuchung des Babys?
Wer soll die Nabelschnur durchtrennen?
Was passiert mit dem Nabelschnurblut? Soll es gespendet oder eingelagert werden?
Was möchtest du mit der Plazenta tun?
Wie viel Hautkontaktist direkt nach der Geburt gewünscht?
Möchtest du stillen?
Pläne für den Geburtspartner oder die Geburtspartnerin
Für werdende Mütter ist die Rolle des Geburtspartners oder der Geburtspartnerin nicht zu unterschätzen, denn diese Person sorgt für Ablenkung und Unterstützung während der Wehenphase, Entbindung und der Momente danach. Nur die werdende Mutter kann entscheiden, wen sie im Kreißsaal dahaben will.
Es ist wichtig, eine vertraute Begleitperson an deiner Seite zu haben. Sie sollte genau wissen, wie sie während des Geburtsprozesses reagieren sollte.
Entscheide gemeinsam mit deinem Geburtspartner oder deiner Geburtspartnerin beziehungsweise der Begleitperson, was im Geburtsplan steht. Die Erstellung des Geburtsplans hilft auch der Begleitperson, indem er oder sie die Wünsche der Mutter besser versteht, bevor die Geburt beginnt. In dem Geburtsplan kannst du schreiben, wie er oder sie dich während des Geburtsprozesses unterstützen kann.
Die folgenden Dinge können behilflich sein:
Entscheide, wie oft die Begleitperson anwesend ist.
Wann und wie oft werden Berührungen von der Begleitperson gewünscht?
Möchtest du, dass die Geburtspartner mit dir redet?
Wie oft darf die Begleitperson eine Pause nehmen?
Was macht die Begleitperson im Notfall?
Die folgenden Fragen sind ein guter Startpunkt, um den Geburtsplan zusammen mit dem Geburtspartner oder der Geburtspartnerin zu erstellen.
Häufig gestellte Fragen
Wann sollte man einen Geburtsplan schreiben?
Sobald du dir Gedanken über den Geburtsprozess gemacht hast und dich bereit fühlst, ist es empfehlenswert, Ideen für deinen Geburtsplan zu sammeln. Gib dir ausreichend Zeit, deine Ideen mit allen relevanten Personen zu besprechen.
Was darf ich während der Entbindung ablehnen?
Du kannst jegliche medizinische Behandlung ablehnen, ohne einen Grund dafür zu nennen.2 Gib deiner Hebamme Bescheid, wenn dir etwas nicht gefällt oder etwas unklar ist. Dein Partner oder deine Partnerin kann auch bestimmte Entscheidungen treffen, wenn du nicht in der Lage bist, selbst eine Antwort zu geben.
Lohnt es sich, einen Geburtsplan zu erstellen?
Der Geburtsplan ist nicht bindend. In diesem Dokument verfasst du deine wichtigsten Bedürfnisse und gibst Begleiter/innen notwendige Hinweise für alle Geburtsphasen. Mit der Erstellung eines Geburtsplans hast du auch die Gelegenheit, dich mit dem Geburtsprozess vertraut zu machen.
So haben wir diesen Artikel erstellt:
Diese Anleitung wurde mit Hilfe von verschiedenen medizinischen Quellen erstellt, darunter die Deutsche Hebammen Zeitschrift und das österreichische Hebammengremium.